Vier Wände zum Umkleiden und Duschen am Bolzplatz

Von Beginn an stand die Frage nach geeigneten Sportstätten im Mittelpunkt der Vereinsentwicklung. Mehr oder weniger bespielbar war der Bolzplatz am Eselschinder, zumindest nach entsprechenden regelmäßigen Pflegemaßnahmen. Diese bezogen sich nicht nur auf den Bewuchs auf und um den Platz herum, sondern auch auf die langjährigen Versuche, die Oberflächenstruktur „fußballgeeigneter“ zu gestalten.

Im Herbst und Frühling waren weite Teile im hinteren Bereich knöcheltief verschlammt, während die Härte des Grasbodens in Trockenperioden mit jeder Betondecke hätte konkurrieren können. In unzähligen Arbeitsstunden rückten die Sportler mit Spaten und Schubkarren an, um das „Geläuf“ zu verbessern.
Eine Umkleide- und Duschmöglichkeit sollte geschaffen werden und ein erstes einfaches Gebäude für gesellige Veranstaltungen musste her. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wurde eine Fertigdoppelgarage angeschafft und multifunktionell ausgestaltet. Welche Grundfunktionen dieses Garagenclubhaus ermöglichte, ist im Nachhinein kaum noch glaubhaft nachzuvollziehen.

Zur Kühltruhe nur durch die Dusche

Neben duschen und umkleiden konnte man Speisen zubereiten, essen, zusammensitzen und „festeln“. Die Garagen dienten als Lager für Sport- und Festutensilien. Bei Vereinsfesten wurde ausgeräumt und die Flächen zur Speisenzubereitung und -ausgabe umfunktioniert. So manch wackerer Sportler zuckte überrascht zusammen, als er nach dem Duschen beim Umkleiden von einer Küchenhelferin Besuch bekam, welche durch einen Trennvorhang hindurch Pommes aus der Kühltruhe im Umkleidebereich nachholen wollte.

Bau der Doppelgarage

Im Jahre 1991 wurden die Erdarbeiten begonnen und natürlich alles von Hand ausgeführt. Bernhard Meerwarth sorgte als Bauleiter für das nötige Fachwissen und die entsprechende Disziplin auf der Baustelle. So konnte innerhalb eines Jahres die Fertiggarage geliefert und auf die selbst hergestellten Fundamente und die Bodenplatte aufgesetzt werden.
Für die Installationen und das Fliesen der Sanitärbereiche sorgten unsere ortsansässigen Handwerkerfamilien Schmid und Kolb. Dass dieses Provisorium weit über zehn Jahre beste Dienste leistete und neben Maifesten ebenso viele Sportfeste beherbergte, erstaunt sicherlich.

Der Garagenbau in den frühen Neunzigern bildete als erste Etappe ein Fundament, auf dem sich eine erfolgreiche Entwicklung im sportlichen und gesellschaftlich-kameradschaftlichen Vereins- und Dorfleben entfalten konnte.

Autor: Helmut Thomaier